Chacha
Georgien - Am Schwarze Meer entlang nach Batumi und witer uf Ureki. När witer iz Landesinnere nach Kutaisi. Vo dert nach Ubisa, Surami u Khashur. U de via Kareli nach Gori u de witer nach Tbilisi.
Dr Start in Georgie isch houprig. Dr Verkehr isch chaotischer, unberächebarer und gfährlecher aus aues, wo mer bishär uf üsere Reis erläbt hei. Outos überhole üs links u rächts uf Strasse ohni Markierige, es hett viu Outos ohni Stossstange und när passierts: E Autofahrer stoppt abrupt vor üs, stigt us und schreit: "This is not your road!". Nid e bsunders härzleche Empfang, aber mir löh üs nid lah entmuetige. Es cha nume besser wärde - und ds wirds!
Nach dr Überquerig vor türkische Grenze und dr Fahrt entlang vor Schwarzmeerküschte erreiche mer Batumi, wo mir Neujahr verbringe. Mit dere Stadt, wo o aus "Dubai vo Georgie" bezeichnet wird, wärde mer nid ganz warm. A Siuveschter lande mer no grd rächtzitig zum Astosse ire Bar – aber es si nume e handvou Lüt da. Mir erfahre, dasses Tradition isch, Neujahr dehei mit dr Familie z fire und sech d Bars ersch nach Mitternacht füue. D Bar isch vo junge Russe gfüehrt u mir bechöme es erschts mau Iblick i die komplexi Situation vo Georgie. Speter am Morge isch de d Bar langsam aber sicher vou und es wird ordentlech gfiiret. Happy new Year - uf es grossartigs 2025!
Wo mir Batumi hinger üs löh, eröffnet sech e neui Wäut: atemberaubendi Landschafte, schneebedeckti Gipfu vom Kaukasusgebirge und härzlechi Begägnige mit Georgierinne und Georgier. Bi üsere erschte Übernachtig im ne Guesthouse schänkt üs es euters Ehepaar zur Begrüessig es Glässli Chacha (Чача) ih - es isch georgische Vodka. D'Georgier:inne trinke gärn - und ds am liebschte ir Gmeinschaft. Zu de drü Wörter Gamarjoba (Hallo), Madloba (Danke) und Nakhvamdis (Ade) begleitet üs o z'allgegenwärtige Gaumarjos (Prost!) uf dr Reis dür Georgie.
E blibendi Begägnig hei mir, wo mer uf ere Näbestrass am ne Kieswerk vrbi fahre. Während mir uf dr Schotterstrass fahre, winkt üs e Typ us dr Führerkabine vo sim Kran zue und schreit wiene Wiude. Mir dänke, är wott üs villech säge, dass dr Wäg nid passierbar isch. Drum dräie mer um und fahre zum Chieswärk. Abr es chunt angers aus dänkt. Bim Chieswärk acho wärde mir mit offne Arme empfange und zu eme Glas Chacha iglade. Es isch churz nach Mittag wo mer mit de Arbeiter im Führerhüsli e Schnaps uf ex trinke. Mir fröie üs über ihre Enthusiasmus und fahre mit eme warme Gfüu im Mage witer. Es paar Kilometer spetr merke mer de, dass mer nüme witer chöme, wüu d Strass ibroche isch, wo über ne Fluss füehrt. Tja, immerhin hei mer mitem Chacha iz chli Sterchig im Buch.
Schlussändlech hei mer de mau widr Glück. No währendäm mir diskutiere, wie mer mit üsne Velos ds Flüssli chönnte überquere, bechöme mer unerwarteti Hiuf. Es louft e Buur mit sim Sohn verbi, wo ihres Outo uf dr angere Site vom Fluss parkiert hei. Si schiesse üs ihri Gummistifu vor angere Site übere, so dass mer se für z'Schiebe vo de Velos dür z'iischaute Wasser chöi bruche. Madloba!! Spetr gseh mer se de nomau mit ihrem Outo ufem Fäud wo mer passiere (dr ca. 12-jährig Sohn am Stürrad). Aus Dank schänke mer ihne ds risige Pack Tee, wo no vor Türkei bi üs hei. Sie freue sech riesig. Dr Buur rennt zum Outo und chunt mit ere Fläsche Wy zrügg, wo är üs schänkt. Was söu me säge, mir sie berüehrt vo dere Härzlechkeit und Gaschtfründschaft.
Mir fahre witer vor Küschte iz Härz vo Georgie. Nach sächs Täg erreiche mer glücklech und chli düregfrore Tbilisi. Die Stadt bietet e Mix us sovjetische Überblibsu, kontraschtricher Architektur und ere lebändige Kulturszene. Mir bsuche es Micro-Cinema (es hett nume 9 Plätz), e Fotousstellig, si uf dr Spure vor brutalistische Architektur und träffe Mitglider vor lokale Velo-Community. U uf mehrere Fahrte mit Seilbähnli usem Sovietzytauter erfreue mer üs über di schöni Ussicht über d'Stadt.
Mir gniesse o z'guete Ässe u di vile chillige Kaffis und Wybars. Kulinarisch isch Georgie es Paradies. Khachapuri (Hefe-Teig gfüut mit Chäs), Khinkali (Teigtäsche), Pkhali, Mchadi, Ajapsandali, Lobiani u viu viu meh – es gibt so viu feins z'ässe. Und o dr georgisch Wy, traditionell in grosse Tongfäss griift, isch sehr guet.
Es Highlight isch e spontane Tagesusflug uf Gudauri. Ds chline Skigebiet im Kaukasus sehr nach ar russische Gränze verfüegt über es paar gueti Lifte und super Pischte. Mir fahre dr ganz Tag und gniesse di guete Verhäutnis - es schint d Sunne und es hett es Flümli Neuschnee.
In Tbilisi nähme mir üs o widr mau Zyt zum Plane vor Witerreis. Mir hei ghofft, dass die sit 4 Jahr gschlossnigi Landgränze zwüsche Georgie und Aserbaijan per 1.1.2025 ufgeit - was leider nid dr Fau isch. Drum blibt üs nume dr Flug nach Baku. Mir verpacke üsi Velos i Kartons und verteile während zwöi Stung und x-fachem Wäge üses Gepäck so dasses dr Gwichtslimit vor Airline entspricht. Am Schluss längts de ganz knapp.
Dr Nika, e Taxifahrer wo mer hei lerä kenne, bietet üs ah, d’Kartons mit de Velos uf sim Outo a Flughafe z'transportiere. Är versicheret üs, es sig "100% safe". Är ergänzt chli spetr mit eme Lächle "ok, maybe 99%". Üsi Velos erreiche dr Flughafe und mir warte, nach eme chli usfüehrlechere Check-In Prozess, entspannt i dr Abflughalle uf üse Flug nach Baku.
Obwou mir nume wenig vo de Proteschte in Tbilisi mitbechöme, isch di politischi Spannig i däm Land spür- und sichtbar. Vili Europaflagge, Sprayereie und Plakat zeige d'Unzfriedeheit ir Bevöukerig. O i Gspräch mit Locals ghöre mir immer widr use, wie unzfriede und frustriert d'Mönsche mit dr Politik si. Einigi verzeue, dass sie säuber odr Fründe vo ihne verhaftet und zu höche Buesse verbrummt si worde. Näbscht däm wird o immer widr d Gwaut erwähnt, wo vor Polizei usgeit. Mir si beidruckt vom Muet und Wille vo de Georgier:inne, wo für d'Freiheit i ihrem Land istöh und drmit erherblichi Risike i Chouf näme.
Ufgrund vor aktuelle politische Lag isch d Zuekunft vo Georgie ungwüss. Drum verlöh mir Georgie mit gmischte Gfüu, si aber sehr dankbar über di vile Idrück, Erläbnis und Begägnige i däm wunderschöne Land.
Üsi Route dür Georgie
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